Tag 1 – Freitag, 20.07.2007
„Abenteuer USA“
Endlich ist die Nacht vorbei, vor lauter Aufregung konnte ich nicht schlafen.
Es ist kurz vor 6:00 Uhr, ich gehe unter die Dusche und danach wird gefrühstückt.
Doch mehr als eine Tasse Kaffee geht nicht.
Gegen 7:00 kommen meine Tochter Pamela, Ihr Freund Thierry und Schäferhund Ginger, um mich an den Flughafen zu fahren. Von Zusenhofen nach Frankfurt sind es knapp 2 Stunden.
Mein Flug geht um 11:20 Uhr, dass sollte auf jeden fall reichen.
Die Fahrt nach Frankfurt läuft auch recht gut, wenig Verkehr, keine Staus.
Prima, der Flughafen in Sicht. Noch einen Parkplatz suchen und dann kann das Abenteuer beginnen.
Das Auto ist geparkt und wir machen uns auf den Weg zum Chek In.
Ich habe Glück und muss nicht lange warten. Ich bin ja mal gespannt, wie viel genau mein Koffer wiegt.
Genau 20,8 kg, ich bin überrascht, dachte ich doch, der ist auf jeden Fall schwerer.
Aber ist schon OK so.
Da wir noch etwas Zeit haben gehen wir nach oben um noch einen Kaffee zu trinken.
Mann o mann, irgendwie ist es mir ganz komisch in der Magengegend, ich denke ich sollte einen Cognac trinken.
Pami meint auch, dass ich irgendwie ganz bleich im Gesicht bin.
Das mit dem Cognac lasse ich mal lieber und trinke einen Tee.
Plötzlich schaut mich Pam an und fängt an zu grinsen. Ich frage Sie was denn los sei. Sie flüstert mir zu dass ich mal ganz unauffällig auf die Socken des Mannes vom Nachbartisch schauen soll. Gesagt, getan.
Die Socken sind ja wirklich der Oberhammer, der eine ist knalle Orange und der andere Rot.
Pam und ich können uns vor lachen kaum noch halten. Thierry hat es nun endlich mal geschnallt weswegen wir uns krumm lachen.
Na ja, Mann braucht etwas länger.
Mittlerweile ist es gegen 10:00 Uhr, ich gehe mit den Dreien noch einmal raus um eine Zigarette zu rauchen, nachher ist es nämlich für ca. 10 Std. rum mit der Raucherei.
Jetzt ist es Zeit, mich zu verabschieden.
Mir fällt das aber gar nicht leicht; die ein oder andere Träne kullert schon.
Ich drücke Sie alle nochmal und mache mich auf den Weg zu Gate 7.
Ich muss noch durch die Kontrolle und dann heißt es warten, bis mein Flug DL 049
aufgerufen wird.
Endlich kommt die ersehnte Durchsage „Flug Delta Airline 049, ‚Zone 1 bitte die Treppe runter zu den Bussen.“
Jetzt wird es langsam Ernst.
Komisch, auf einmal ist meine Aufregung wie weggeblasen. Da ertönt die Durchsage „ Passagiere Flug Delta Airline 049 Zone 1-6 bitte die Treppe runter zu den Bussen.“
Das heißt: Jetzt bin endlich Ich an der Reihe!
Während ich warten musste habe ich mir mal die anderen Passagiere näher betrachtet und mir dabei gedacht, dass hoffentlich der eine oder andere nicht neben mir sitzt.
Ok. Ich nehme mir meine Tasche, gehe zum Bus und fahre endlich zum Flugzeug.
Mit dieser Maschine werde ich über den großen Teich fliegen:
Ich habe meinen Fensterplatz eingenommen und warte, dass es endlich los geht.
Meine Sitznachbarin ist auch sehr nett, sie ist ca 20 Jahre alt und spricht nur amerikanisch, macht aber nichts, wir werden uns schon verstehen.
Jetzt merke ich, wie sich das Flugzeug bewegt.
Wir werden zurückgeschoben, so dass wir zur Startbahn rollen können.
So….. nun gibt es kein zurück mehr, die Türen sind zu und die Turbinen laufen auch schon auf Hochtouren.
Und los geht’s
Der Start war super, fast wie Achterbahn fahren. Wir steigen und steigen und steigen.
Nun haben wir die Flughöhe von 10.000 Feet erreicht und man sieht wie das Flugzeug wieder in die horizontale geht.
Es holpert zwar noch etwas, aber ich denke das legt sich bald.
Ist schon irgendwie ein seltsames Gefühl, im Moment kann ich es noch nicht wirklich glauben, dass ich tatsächlich auf dem Weg nach Amerika bin.
Ich muss mal kurz mit Schreiben, Filmen und fotografieren unterbrechen, es gibt Mittagessen.
Hähnchenbrust mit Reis und einer weißen Soße.
War recht lecker, ich genieße den Blick durch das Fenster und trinke einen Kaffee.
Wir sind jetzt schon einige Zeit in der Luft.
Ich habe aber überhaupt keine Ahnung wie lange wir schon fliegen und wie spät es ist.
Meine Uhr habe ich zu Hause vergessen. (Etwas vergesse ich immer, aber wenn es nur das ist.)
Ich habe soeben beschlossen etwas zu schlafen, mal schauen ob es funktioniert.
Bis später………
Sodele, Manu hat eine runde geschlafen, hat wirklich gut geklappt mit der Schlaferei.
Ich muss mal meine Sitznachbarin nach der Uhrzeit fragen.
Es ist 16:30 Uhr, die Hälfte des Fluges habe ich schon hinter mir.
Jetzt bringt uns die Stewardess einen kleinen Snak, ein Vanilleeis.
Ich werde wohl danach noch mal versuchen zu schlafen, dann geht die Zeit schneller vorbei.
Habe soeben meine zweite Schlafrunde beendet und schaue mal aus dem Fenster.
Man sieht leider nicht all zu viel, da es sehr bewölkt ist. Zwischen den Wolken sehe ich Wasser und darauf etwas weißes, das müssen wohl Eisberge sein. Ich glaube die Flugroute geht über Canada, werde mal den Flugbegleiter fragen, der weiß das sicher auch.
Er hat es mir bestätigt.
Es ist Canada, nur schade dass da so viele Wolken sind, ich sehe nur zwischen durch etwas.
Mittlerweile sind wir wieder über dem Festland. Es ist eine karge Berglandschaft, ne eher hügelig mit vereinzelt etwas Schnee.
Jetzt müssen wir noch ca. 2 Std. fliegen bis wir in Cincinnati landen.
Die zwei Stunden werde ich auch noch schaffen. Ich muss ja schließlich fit sein wenn mich mein Schatzi abholt. Es ist schon hart, 9 ½ Stunden zu fliegen.
Der Platz zwischen den Sitzen ist doch ziemlich eingeschränkt. Ich werde mal ein paar Schritte den Gang auf und ab gehen.
Endlich gibt der Pilot durch dass wir uns im Landeanflug auf Cincinnati befinden, jetzt bin ich bald bei meinem Schatz. Ralf hat mir per Mail noch eine kleine Anweisung geschickt wo und was ich nach der Landung machen muss. (Ist er nicht lieb. )
Die Landung war glatt, nur noch durch die üblichen Kontrollen (Schuhe aus, Taschen leeren, usw.) und dann bin ich bereit für unser großes Abenteuer.
Ralf wartet schon oben an der Gepäckausgabe auf mich, endlich habe ich ihn wieder….. den Rest könnt ihr euch ja vorstellen, Begrüßung und so.
Der Zeitunterschied ist auch komisch, ich bin um 11:20 Uhr (deutsche Zeit) in Frankfurt losgeflogen und lande um 15:00 Uhr (Ortszeit) in Cincinnati.
Jetzt habe ich noch was vom Tag. Ist auch nicht schlecht. Das Wetter hier ist super. Es ist schön warm und sehr schwül. Da muss man sich auch erst mal dran gewöhnen…
Das Erste was ich mache, nachdem ich aus dem Flughafen raus bin, ich werde ganz genussvoll eine rauchen.
Jetzt müssen wir nur noch ca. 1 Std. fahren bis wir in Dayton sind…
Wir sitzen wir im Auto und machen uns auf den Weg Richtung Dayton ins Hotel. Ich kann es immer noch nicht richtig fassen, dass ich tatsächlich in Amerika bin. Es ist immer noch wie ein Traum.
Auf dem ersten Bild sieht man die Skyline von Cincinnati, das zweite spricht für sich und auf dem dritten Bild seht ihr eine Kirche.
Ja, ganz richtig. Das ist eine Kirche!
(Die „Solid Rock Church“ http://www.solidrockchurch.org/)
Im Fernsehen sieht man in den Filmen die großen breiten Highways, ist schon ein tolles Gefühl wenn man selbst darauf fährt. Hier ist wirklich alles größer, länger, breiter höher.
Man merkt auch, dass die Amerikaner ihrem Land sehr verbunden sind, überall hängt die amerikanische Flagge. An fast jedem Haus, am Auto und sogar an den Baukränen hängt ein Banner.Die Skyline von Cincinnati ist toll. Ich bin mal gespannt was mich hier insgesamt alles erwartet.
Ankunft im Hotel „Fairfield Inn“Am Hotel angekommen werde ich mir zuerst eine Dusche gönnen.
Ralf meint, dass ich wohl recht müde sein muss.
Müde ???
Eigentlich nicht, obwohl ich schon ca. 20 Std. auf den Beinen bin.
Ralf erzählt mir, dass es hier ein Restaurant names „Carvers“ gibt, in dem man sehr gute Steaks essen kann, das werden wir auch tun.Ralf bestellt uns sein Leibgericht:
– Spinach Salad with honey-mustard dressing,
– Filet Mignon (Carvers cut),
– mashed Potatoes
– Sherried Mushrooms (simmered in sherry and stock, then sautéed in a creamy garlic butter)
Dazu trinken wir ein Glas Rotwein:
– Cabernet Savignon, das Glas zu $10,50.
Egal, ist lecker.
Ralf hat mir wirklich nicht zu viel versprochen, das Essen ist unglaublich, bombastisch, super lecker. Ein Traum. Ein Gedicht.
Was für ein zartes Fleisch.
Waaaahnsinn!
So etwas kennen wir in Deutschland in der besten Küche nicht!
Jetzt trinken wir noch einen Whisky und fahren anschließend zum Jackass-Flats.
Da ist jeden Mittwoch und am Wochenende Motorrad (Harley)- Treffen.
Ab ins Auto und los geht die Fahrt, mir erscheint immer noch alles so richtig unwirklich.
JackAss Flats:
Dort angekommen sehe ich auch schon tolle Maschinen und richtige Biker.
Was hier in Amerika auch noch toll ist, die dürfen ohne Helm fahren. (Genial).
Draußen haben sie eine Bühne aufgebaut, auf dieser spielen ab und an Live-Bands.Wir gehen in das Clubhaus und bestellen uns ein Bier.
Neben uns am Tresen sitzt ein Ehepaar, das uns gleich angespricht. „Vicky und Keth“.
Die beiden sind richtig nett.
Ich entdecke auf einmal einen Durchlaufkühler für Jägermeister, ist ein richtiges Hammerteil, so etwas habe ich ja noch nie gesehen. Das wäre was für Oma Liesel und Opa Luggi für den Grünen Baum…
Ist doch klar dass ich das gleich mal testen muss.
Wir unterhalten uns weiter mit Vicky und Keth, natürlich nur auf englisch. Ich bin erstaunt wie gut das noch klappt. Wir sind von den beiden gleich für morgen zum Quadfahren eingeladen worden.
Leider sind unsere Tage schon verplant.
Der Spruch an der Eingangstür dieses Biker-Clubheims: „Come in as a customer – Leave as a friend“ trifft hier absolut ins Schwarze!Gegen 22:30 Uhr fahren wir wieder zurück ins Hotel. Nach so vielen Eindrücken am ersten Tag bin ich nun wirklich richtig müde und schlafe schon während der nach Hause Fahrt im Auto ein.
Im Hotel angekommen schaffe ich es gerade noch mich bettfertig zu machen und ab geht’s in das riesige King-Size-Bett.